Teleskop: Celestron CPC 11
Kamera: Canon EOS 1200 Da
Filter: Astronomic CCD CLS
Brennweitenreduzierung: Starizona Hyperstar 3 for C11
Software: DeepSkyStacker, Adobe Photoshop CS5; PixInsight
Zubehör: Lacerta MGEN2 mit 8x50Sucher
Auflösung: 3906x2602; Datum: 28. Jänner 2017
Aufnahmedauer: 5 h 50 min.
Standorte: Heimsternwarte, Wals, Salzburg, Österreich
Auf einem Blick:
Sternbild | Einhorn |
Position Äquinoktium: J2000.0, Epoche: J2000.0 |
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Rektaszension | 6h 30m 42,00s |
Deklination | +05° 01′ 00,0″ |
Erscheinungsbild | |
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Scheinbare Helligkeit (visuell) | 6.00 mag |
Winkelausdehnung | 80.0' × 60.0' |
Ionisierende Quelle | |
Bezeichnung | NGC 2244 |
Typ | Offener Sternhaufen |
Physikalische Daten | |
Geschichte | |
Entdeckung |
John Flamsteed John Herschel Albert Marth Lewis A. Swift Lewis A. Swift |
Datum der Entdeckung |
17. Februar 1690 März 1830 28. Februar 1864 1865 27. Februar 1886 |
Katalogbezeichnungen | |
NGC 2237 • NGC 2238 • NGC 2239 • NGC 2244 • NGC 2246 |
Objektinformation:
Der Rosettennebel ist ein aktives Sternentstehungsgebiet, wobei der Nebel vom zentralen Sternhaufen NGC 2244 zum Leuchten angeregt wird.
NGC 2244 selbst ist mit einer visuellen Gesamthelligkeit von 4.8 mag bereits mit bloßem Auge unter halbwegs dunklem Himmel sichtbar. Das Zentrum direkt um den Sternhaufen ist dabei fast frei von Nebel.
Der Rosettennebel ist historisch bedingt in mehrere Regionen gegliedert, wodurch er mehrere Katalogeinträge umfasst.
Für die erfolgreiche Beobachtung ist die Teleskopöffnung nicht so entscheidend. Bereits im Fernglas kann der Nebel als rundliche Aufhellung gesehen werden.
Ein dunkler Himmel ist von großem Vorteil. Nebelfilter wie der UHC- oder [OIII]-Filter helfen sehr.
Der Rosetten-Nebel im Sternbild Einhorn gehört ganz unbestritten zu den schönsten Galaktischen Nebeln des Himmels. Seinen Namen bekam der Nebel durch sein Aussehen, das an den Blütenkelch einer Rose erinnert. Im Zentrum des Objekts befindet sich der offene Sternhaufen NGC 2244, eine Ansammlung von leuchtkräftigen Sternen des O und B- Typs, die sich über ein Areal von etwa 40’ Durchmesser verteilen. Die hellsten Mitglieder des Haufens sind mit bloßem Auge sichtbar, der hellste Stern 12 Mon (5,m8) dürfte aber aufgrund seiner gelblichen Farbe (Spektrum K0) ein Vordergrundstern sein.
Der umgebende Nebel bedeckt am Himmel eine Fläche von 80’–100’, womit eine formatfüllende Beobachtung nur mit kurzbrennweitigen und lichtstarken Geräten, bzw. Feldstechern möglich ist.
Der NGC unterscheidet im Nebel vier einzelne helle Regionen: 2238 und 2246 in der Nordhälfte, 2237 im Westen; 2239 wird oft als Bezeichnung für den gesamten Nebel angegeben, gilt jedoch streng genommen nur für die Regionen östlich und südlich des Sternhaufens NGC 2244. Der Rosetten-Nebel enthält ca. 11.000 Sonnenmassen ionisierten Wasserstoffs und hat einen tatsächlichen Durchmesser von ca. 16 pc.
Seine Entfernung beträgt rund 1,4 kpc. Obwohl das Alter von Nebel und Haufen auf nur 500.000 Jahre geschätzt wird, scheint das HII-Emissionsgebiet heftige Veränderungen zu durchlaufen. Vermutlich hat ein massiver stellarer Wind, der von NGC 2244 ausgeht, den Zentralbereich des Nebels von den Gas- und Staubmassen weitgehend freigeräumt, so dass ein gigantischer Hohlraum entstanden ist. Einen ähnlichen Effekt bewirkt auch der Strahlungsdruck der jungen und heißen Sterne, wenn auch weniger effektiv. Die umgebende Materie treibt mit rund 20 km/s weiter auseinander, bis sie sich in vermutlich einigen Millionen Jahren völlig aufgelöst hat. Das Resultat könnte ein Haufen aus heißen, blauen Sternen ähnlich den Plejaden sein. Dennoch gibt es in dem umgebenden Nebelkomplex zahlreiche Dunkelwolken (Globulen) aus Staub und neutralem Wasserstoff (HI), in denen heute noch Sterne entstehen. Der Rosetten-Nebel zeigt solche Globulen vor allem im nordwestlichen Viertel. An der Grenze zwischen dem nach außen drängenden HII-Gas und dem HI-Gas der Umgebung bilden sich Instabilitäten heraus. An diesen Stellen ragen Schläuche neutralen Gases in das HII-Gebiet hinein, die ihrem Aussehen nach ” Elefantenrüssel“ genannt werden. Es gibt ein enges Gleichgewicht zwischen der Anzahl der Rekombinationen von Elektronen und Ionen und der Anzahl der dabei entstehenden neutralen Atome, die dann erneut ionisiert werden. Als Folge davon entsteht zwischen dem HII-Gas und den neutralen Gasmassen eine sehr scharfe und aktive Grenze (” Ionisationsfront“). Dadurch stehen die Dunkelzonen in deutlichem Kontrast zu den aufgehellten Nebel- flächen. Der Rosetten-Nebel und sein zentraler Sternhaufen gehören zur Assoziation Monoceros OB 2. Diese hat eine Ausdehnung von etwa 6◦ entlang der Milchstraße und ist reich an Nebelobjekten verschiedenster Art. Etwa 5◦ nördlich schließt sich die Assoziation Monoceros OB 1 mit dem ebenfalls sehr jungen Sternhaufen NGC 2264 an. Diesen umgibt ein Dunkelnebel, ein Emissionsnebel (Konusnebel) und ein Reflexionsnebel. Rosetten- und Konusnebel sind nur die hellsten Teile eines gigantischen Nebelgebiets. Radioastronomische Messungen lassen erkennen, dass auch weiträumig neutrales Wasserstoffgas erhöhter Dichte und Molekülwolken zum gesamten Komplex gehören. Die Daten des Infrarot-Satelliten IRAS haben außerdem gezeigt, dass die Mon OB 2-Assoziation über einen riesigen ringförmigen Nebelbogen mit dem OrionNebel-Komplex verbunden ist. Für den visuellen Beobachter unter dunklem Himmel ist der Rosetten-Nebel ein faszinierendes Erlebnis. Eine diffuse ringförmige Aufhellung um den markanten Sternhaufen kann bereits mit dem Feldstecher wahrgenommen werden. Unter einem dunklen Himmel sind schon mit einem 50 mmRefraktor und Nebelfilter Einzelheiten zu erkennen. Ein 8-Z¨oller zeigt schon derart viele Details, dass eine Zeichnung zu einer l¨angeren Besch¨aftigung wird. Mit dieser Offnung sind auch die Elefantenr ¨ ussel ¨ klar sichtbar und die hellsten Komponenten des Nebels heben sich deutlich von der Umgebung ab.