Kurzer Bericht zum Ereignis:
Wir haben den Merkurtransit im Weißlicht unter Verwendung einer Baader Astrosolarfotofolie in Verbindung mit dem Skywatcher ED 80 Apo und der Canon Eos 1200 Da, montiert auf dem C11 fotografiert. Den gesamten Merkurtransit haben wir mit dem 11’’ Celestron CPC unter Verwendung verschiedener Okulare und dem Astrozapfilter beobachtet.
Das Teleskop hatten wir schon vor 11 Uhr in der Sternwarte soweit für den Transit vorbereitet, damit es sich an die Außentemperatur angleichen konnte.
Gegen 13 Uhr Beginn der Beobachtung und Fotografie des Transits. Leider aufgrund eines Einstellungsfehlers haben wir den ersten Kontakt nicht richtig fotografieren können.
Langsam schob sich Merkur vom Sonnenrand nach innen, bis er sich wenig später vollständig vom Sonnenrand gelöst hatte. Ganz gemächlich schob sich Merkur weiter über die Sonnenscheibe, während der ganzen Zeit haben wir den Astrozap-Filter mit verschiedenen Okularen zur Beobachtung eingesetzt.
Natürlich hat sich auch die Beobachtung der Sonnenflecken angeboten. Diese betrachteten wir bis zur höchsten Vergrößerung. Es ergab sich ein sehr guter Kontrast in dem vom Filter herbeigeführten warmem Farbton. Zahlreiche Details der Sonnenflecken mit ihren zentralen, scharf begrenzten, dunklen Bereichen, die man Umbra nennt, konnten problemlos wahrgenommen werden. Die Umbra der großen Sonnenfleckengruppe war von einem hellen Hof, der Penumbra, eingerahmt. Sie setzte sich zusammen aus hellen, gekörnten Strukturen auf einem etwas dunklerem Hintergrund. Diese Strukturen ordneten sich radial, also von einem Mittelpunkt strahlenförmig ausgehend, um die Sonnenflecken herum an. Die Penumbra umschloss die Umbra fast vollständig. Die Ränder der Penumbra stellten sich gleichmäßig gezackt dar.
Die Randverdunkelung trat besonders im orangefarbenen Filter stark in Erscheinung. Bei verschiedenen Vergrößerungen habe wir später die gesamte Sonne mit den Sonnenflecken und dem langsam weiter schreitenden Merkur betrachtet.
Gegen 18:00 Uhr zogen immer wieder Schleierwolken durchs Bild, die gegen 18:30 Uhr dichter und immer dunkler wurden. Wolkenlücken traten zusehens seltener und kürzer auf.
Kurz bevor Merkur wieder am Sonnenrand stand ging dann nichts mehr, sodass die beiden letzen Kontakte nicht mehr beobachtet bzw. fotografiert werden konnten
Es war trotz der leider später sehr dichter werdenden Bewölkung ein gelungener Beobachtungs- und Fotonachmittag, welcher uns viele schöne Eindrücke vermittelt hat.
Wir freuen uns jetzt schon auf den nächsten Merkurtransit, der am 11. November 2019 stattfinden wird. Leider geht an diesem Tag die Sonne schon etwa zwei Stunden vor dem letzten Kontakt des Merkur unter, sodass auch dann (sollte das Wetter mitspielen) wieder nicht das Ende des Transits fotografiert werden kann.